Nicht weniger als 40 Personen wollten unseren Sketchnote-Stargast Conni Eybisch-Klimpel aus Berlin in der Frankfurter Stadtbibliothek sehen – zum Glück konnten wir kurzerhand in der großräumigen Stadtbibliothek genug Platz für angemeldete wie spontane Besucher schaffen.
Visualisieren im Job
Zum Warm-up fragte Conni: Visualisierst du im Job? Jeder zeichnete kurzerhand ein kleines Post-it Selfie und platzierte es auf der Skala
- Visualisieren ist mein Job!
- Visualisieren ist ein Großteil meiner Arbeitszeit
- Ja, und andere wollen auch so visualisieren wie ich
- Ja, und werde dafür belächelt
- Ich visualisiere wenn keiner guckt
- Ich gucke mir das gerne an!
Wie funktionieren Sketchnotes nun im Arbeitskontext? Conni ist Arbeitspsychologin und nutzt Visualisierungen bereits seit 2011 – deutlich zu erkennen an Ihrem Arbeitsplatz mit Sketchnote-Schaukasten, dem obligatorischen Flipchart, dem Papier und Stiften und massenweise Platz zum Ausbreiten von erarbeiteten Bildern.
Sketchnotes allein für mich!
Gerade am Anfang eignen sich Sketchnotes perfekt, um allein für sich Notizen zu machen, sei es in Meetings, oder als bebilderte To Do Liste. Das Schöne beim Lernen und Reflektieren von Büchern oder Ted-Talks sei, so Conni: Man kann auf die Stopp-Taste drücken und in seinem ganz eigenen Tempo ausschmücken, strukturieren und colorieren.
Perfekt zum Thema gab es die erste Übung: Jeder zeichnete sich als Figur auf ein Blatt Papier und reflektierte per Sketchnote „worauf möchte ich beruflich weiter aufbauen?“ – „Was möchte ich hinter mich lassen?“ und „Was reizt mich Neues?“
Sketchnotes im Gespräch
Es muss nicht gleich das Mitarbeitergespräch, Feedback oder Debriefing sein – im Zwiegespräch lassen sich hervorragend visuell Rahmen setzen und Vereinbarungen treffen, bilanzieren und analysieren, sammeln, sortieren und generieren, filtern und entscheiden, planen und umsetzen oder dokumentieren und evaluieren und erklären! Am besten mit viel Platz für bemalte Blätter und Postits!
Entsprechend ging es bei der zweiten Übung ums Zuhören, und zwar mit Stift und Papier: Die Figur des Interviewpartners kam in die Mitte, und die Frage, wie es mit dem Visualisieren im Job läuft wurde mit zwei Farben beantwortet: „Was läuft gut“ in grün und links, und „was hält dich ab“ in roten Zeichnungen und Worten rechts vom Figürchen.
Sketchnotes nach Außen
Wer ist nicht auf der Suche nach einem passenden Bild für den Blogpost, Website oder Präsentation verzweifelt? Kennt jeder, oder? Warum also nicht einfach selber zeichnen? Besser noch: In einem Erklärfilm zeigen! Das visuelle Storytelling ist sozusagen die Königsdisziplin des Sketchnotings nach außen. Wie eindrucksvoll geschichtenerzählen mit Sketchnotes funktioniert zeigte dann auch Conni’s dritte Übung:
Jeder sollte zunächst drei Erfolgserlebnisse notieren und dann der Kleingruppe eine davon erzählen: Die anderen malten jeweils Schlüsselwörter und Bildideen zum Problem, zur Aktion und zur Lösung –und die Ergebnisse waren fabelhaft! So ging der Abend mit vielen Geschichten, positiven Erinnerungen und einem gediegenen Bierchen in der Frankfurter Innenstadt zu Ende. Danke, liebe Conni, dass du den Weg von Berlin auf dich genommen hast! Rhein-Main gibt dich nur ungern wieder her.
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